XVIII. max richter feat. gillian anderson: the waves - tuesday
zum vierten advent das längste stück der reise. es widmet sich virgina woolf und bezieht sich auf ihren experimentellsten roman the waves von 1931 und beginnt mit dem abschiedsbrief, den sie an ihren partner geschrieben hatte, bevor sie sich an einem dienstag im fluss ouse ertränkte. gillian anderson liest vor max richters immersiven komposition: unheimliche streicher und das geräusch brechender wellen, das sowohl den titel und die lyrik des romans als auch das ihr eigenes, wässriges ende wiederspiegeln. die musik schwillt an, weicht zurück, ebbt und fliesst. eindringlich. auf three worlds: music from woolf works (2017) wird zeit und erinnerung erforscht. es ist eine vielschichtige collage aus klängen und stilen, die von transformation und der vergänglichkeit aller dinge spricht. die musik stammt aus dem längeren werk, das max richter fürs ballet woolf works von wayne mcgregor komponiert hat. wie das ballet hat das album drei teile. die anderen beiden teile drehen sich um die romane mrs dalloway und orlando. fragmente aus virginia woolfs fesselnden briefen, einfühlsamen tagebüchern und anderen schriften sind eingewoben, sogar ihre eigene stimme aus einer bbc-aufnahme von 1937 ist hörbar, den den essay craftsmanship vorlesend. es ist ein tiefsinniges werk, das an die vitalität des kreativen wirkens von virginia woolf und an die tragödie eines lebens am rande der psychischen gesundheit am anfang des 20. jahrhunderts erinnert. zum nachlesen ihre bio, zum mitlesen ihr abschiedsbrief:
Tuesday.
Dearest, I feel certain that I am going mad again. I feel we can't go through another of those terrible times. And I shan't recover this time. I begin to hear voices, and I can't concentrate. So I am doing what seems the best thing to do. You have given me the greatest possible happiness. You have been in every way all that anyone could be. I don't think two people could have been happier till this terrible disease came. I can't fight it any longer. I know that I am spoiling your life, that without me you could work. And you will I know. You see I can't even write this properly. I can't read. What I want to say is I owe all the happiness of my life to you. You have been entirely patient with me and incredibly good. I want to say that — everybody knows it. If anybody could have saved me it would have been you. Everything has gone from me but the certainty of your goodness. I can't go on spoiling your life any longer. I don't think two people could have been happier than we have been. V.